
Samstagsseminar – Woran krankt Europas Wirtschaft?
Auswirkungen von Freihandel und Währungsunion auf die wirtschaftliche Entwicklung in der EU
Die Wirtschaft in der EU stagnierte nach der Finanzkrise jahrelang und hat erst 2015 das Vorkrisenniveau wieder überschritten. Auch heute, neun Jahre nach der Krise, ist die Jugendarbeitslosigkeit noch katastrophal hoch. Die griechische Bevölkerung wurde ins Elend gestürzt, die Schere zwischen Nord- und Südländern geht immer weiter auseinander.
In den reichen Ländern wähnt man sich als Zahlmeister Europas, während die Bevölkerung der Krisenstaaten unter dem Austeritätszwang leidet. Statt Völkerverständigung verstärken sich Ressentiments zwischen den Ländern und rechtsnationalistische Parteien gewinnen an Stärke.
Die wirtschaftliche Entwicklung der EU ist demnach bisher keine Erfolgsgeschichte.
Handelt es sich hierbei um ein Versagen einzelner Länder oder haben die andauernden wirtschaftlichen Probleme vieler Mitgliedsländer etwas mit den EU-Spielregeln selbst zu tun?
Zur Klärung dieses Sachverhaltes wollen wir in dem Seminar folgende Fragen diskutieren:
- Wie wirken sich Währungsunion, innereuropäischer Freihandel und Schuldenbremse auf die Möglichkeiten der Mitgliedsstaaten aus, Krisen und Stagnation zu überwinden?
- Welche Chancen auf eine nachholende Entwicklung bietet die EU den weniger industrialisierten Mitgliedern?
- Wie müssten die EU-Regeln verändert werden, damit alle Mitgliedsstaaten von der EU profitieren können?
Veranstaltung
Mit
Bernd Müller, ver.di südhessen, AG Wirtschaftspolitik
Dr. Michael Dauderstädt, früherer Leiter der Abteilung für Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich Ebert-Stiftung
Anmeldung möglichst bis 8. November unter: conny [dot] mueller [at] onlinehome [dot] de
Die Teilnahme ist kostenlos. Für die Verpflegung freuen wir uns über eine Spende.
Programm
10.00 Uhr Ankommen und Kaffee trinken
10.30 Uhr Bernd Müller:
Einführung: Welche wirtschaftspolitischen Instrumente benötigen Staaten für eine wirksame Konjunkturpolitik und Schwellenländer für eine nachholende Industrialisierung?
12.00 Uhr Suppe essen
12.45 Uhr Dr. Michael Dauderstädt:
Auswirkungen der EU-Regeln auf die Entwicklungsmöglichkeiten weniger industrialisierter Mitgliedsstaaten
14.15 Uhr Kaffeepause
14.30 Uhr Dr. Michael Dauderstädt:
Folgen von Währungsunion und Austeritätspolitik für die wirtschaftliche Entwicklung der EU nach der Finanzkrise
16.00 Uhr Schönes Wochenende
Die Seminararbeit erfolgt im Wechsel von Vortrag, Diskussion und Gesprächsgruppen.
Download Seminar-Programm Flyer (PDF)
Material zum Thema
Download Thesenpapier zum Seminar (PDF)
Download Was geht uns Griechenland an (PDF)
Dauderstädt 2017 (Hg.): Wachstumsstrategien für Südeuropa (PDF)
Dauderstädt 2011: Europäische Wirtschaftsregierung muss Wachstum durch Schulden steuern (PDF)
Wahl 2016: EU zwischen Eurofetischismus und Nationalismus (PDF)